Rundgang

Auf dieser Seite wollen wir Besucher von Ebersheim einen kleinen Überblick über unser Dorf geben


Daten zu Ebersheim:

  • älteste Spur menschlicher Zivilisation um 2200 v. Christus (Fund eines Glockenbechers)
  • 764 erstmals urkundlich erwähnt in einer Schenkungsurkunde des Stifts Sankt Alban an das Kloster Lorsch
  • 1964 Jubiläumsfeier 1500 Jahre Ebersheim
  • Am 07.06.1969 Eingemeindung nach Mainz
  • 6.078 Einwohner am 30.04.2023
  • höchster Punkt von Mainz mit 245 m NN am Fort Muhl
  • größter Weinbau treibender Vorort von Mainz.
    Seit Juni 2008 ist Mainz Mitglied im Globalen Netzwerk „Great Wine Capitals“
  • 25 Vereine, vom Bauern- und Winzerverein bis zum Rassegeflügelzuchtverein, zeugen von vielfältigen Aktivitäten
  • Ortswappen
    In rot ein aufrecht stehender silberner Feuerrost.
    (In älteren Ausführungen steht der Rost auf dem Kopf)
    Zeichen des Ortspatrons, des heiligen Laurentius, der auf einem Rost gemartert wurde. Auch Namenspatron der kath. Kirche. Die beiden Wappenfarben rot und weiß (Silber) stehen für die Zugehörigkeit zum Mainzer Kurstaat.

Kleiner Rundgang durch Ebersheim

Als Geschichtsverein ist es uns wichtig dabei auch die in der Denkmalliste der Generaldirektion Kulturelles Erbe Rheinland-Pfalz aufgeführten Denkmäler/Denkmalzonen zu zeigen. Die Texte daraus sind in kursiver Schrift gehalten.

Ebersheim kann man als Autofahrer aus drei Richtungen erreichen:
1. aus Zornheim kommend
2. aus Nieder-Olm kommend
3. aus Mainz/Harxheim über die Rheinhessenstraße kommend.
Bei allen drei Möglichkeiten findet man als erstens einen „Willkommensstein“ mit jeweils anderen Darstellungen von Ebersheim. Dabei zeigt die Kirche immer die entsprechende Draufsicht. Ebenso findet man Tafeln mit Hinweisen auf Ebersheimer Weinmajestäten und Sportlerinnen.


Beginnt man den Rundgang vom rund 12 km entfernt liegenden Mainz, oder aus Richtung Harxheim über die „Rheinhessen Straße“ kommend, so biegt man an der „Ebersheimer Kreuzung“ ab. Rechter Hand befindet sich ein Wäldchen und der neue Sportplatz mit seinem markante Zeichen dem roten „Erdal Frosch“. Dort befand sich im 1. Weltkrieg eine Artilleriestellung.


Nach dem Kreisel am Ortseingang findet sich rechts der Töngeshof (Denkmalzone). (weitere Erklärungen dazu auf unserer Seite dies & das)
Früher eigenständig und ca. 2 km vom Ort entfernt, heute mit dem Ort verbunden. Die den Töngeshof umgebene Mauer ist in großen Teilen erhalten, ebenso 2 Kruzifixe auf Eckpunkten.
(Im Töngeshof 8: ehem. Herrenhaus (Sitz des kurmainzischen Amtskellers), repräsentativer kubischer Walmdachbau, Spätrenaissance, um 1650; Wappen Kurfürst Johann Philipp von Schönborn; platzbildprägend Im Töngeshof 1-11, Töngesstraße 54 „Töngeshof“ (Denkmalzone) ehem. Sitz der Kellerei des kurmainzischen Amtes Nieder-Olm, 1818 Parzellierung in mehrere Hofstellen;
Wohn- und Wirtschaftsgebäude, 17.-19. Jh.; tlw. bauzeitliche Umfassungsmauer; Nr. 1 spätbarockes Einfirsthaus, tlw. Fachwerk, 2. Hälfte 18. Jh., Mainzer Wappen (Spolie); Nr. 2 Wohnhaus, tlw. Fachwerk (verputzt), im Kern 1. Hälfte 18. Jh.; Nr. 5 Kleinhaus mit Bruchsteinscheune, 19. Jh.; Nr. 6 Krüppelwalmdach Scheune, 18. Jh.,
in der Garteneinfriedung Wappenstein Kurfürst Johann Schweickhard von Kronberg (Spolie) (Hinweis: der Wappenstein wird derzeit renoviert. s. auf unserer Seite „Projekte“); Nr. 8 ehem. Herrenhaus, um 1650, Nr. 9, 10 Wohnhäuser, tlw. Fachwerk, 18. Jh.; Nr. 3, 4, 6, 11 Neubauten bzw. veränderte Altsubstanz; die in wesentlichen Grundzügen erhaltene Anlage ist von herausragender Bedeutung für die Ortsgeschichte)


Die Töngesstraße weitergehend kommt rechts das Ebersheimer Einkaufszentrum (Apotheke, Aldi, Rewe) auf dem sich vor seiner Eröffnung im Okt. 2007 eine Gärtnerei und die Gaststätte „Eberswalde“ befanden.


Vorbei am Fronleichnamsaltar mit Kruzifix und weitergehend bis zur Römerstraße befindet man sich im alten Ortskern, mit einer „Dreifaltigkeitsgruppe“ (ehem. Bildstockaufsatz, spätbarocke reliefierte Dreifaltigkeitsgruppe, bez. 1776) am Haus Töngesstr. 1 neben dem Weinbrunnen.
Vor dem Weinbrunnen findet man 2 Stolpersteine (Liste aller Stolpersteine in Ebersheim s. Wikipedia).
Hier endet die Töngesstraße und es beginnt die Römerstraße mit Blick auf den „Darmstädter Hof“ als eines der ältesten Gebäude von Ebersheim und weiter zum Gemeindehaus (Ortsverwaltung mit Parkplatz). Gegenüber der kath. Kirche beginnt die Laurentiusstraße
(Laurentiusstraße 13-31 (ungerade Nrn.), 40, Römerstraße 12, 14, 16 (Denkmalzone) ländlich geprägtes Straßenbild, kleinbäuerlich geprägtes Dorfgefüge des 19. Jh. in seltener Geschlossenheit bewahrt: Dreiseithöfe (z. B. Laurentiusstraße 21, 23, 40, Römerstraße 14) und Hakenhöfe (z. B. Laurentiusstraße 27) mit straßenbildprägenden Toranlagen, 19. Jh.; Laurentiusstraße 29, Einfirsthaus, Mitte 19. Jh., Laurentiusstraße 40 mit Fachwerkobergeschoss; Römerstraße 12 mit spätgotischem Schildgiebel; Römerstraße 16, eineinhalbgeschossiges Wohnhaus mit gotisierender Sandsteingliederung, 1903)

Neben dem Gemeindehaus befindet sich die Katholische Kirche „St. Laurentius“ (mit Ehrenmälern aus 3 Kriegen, dem Friedhof, der Lourdes Grotte), sowie das unter Denkmalschutz stehende kath. Pfarrhaus, Römerstr. 23 (kath. Pfarrhaus, repräsentativer historisierender Gelbklinkerbau, 1896/97 nach Musterplan des Mainzer Dombauamtes; Gartenmauer 18./19. Jh. mit Renaissance-Pforte, bez. 1612)

Den Kirchenführer finden Sie auf der Seite der Kath. Kirchengemeinde Ebersheim/Hechtsheim. Er ist sehr zu empfehlen.


Nach links Richtung Zornheim abbiegend befindet sich am Ortsausgang, neben dem Gerätehaus der Freiwilligen Feuerwehr, der jüdische Friedhof (Denkmalzone mit 41 Grabsteinen aus 1875-1923)
Im Januar 2024 wurde neben dem Eingang eine Stele der Reihe „Historisches Mainz“ durch OB Haase enthüllt.


Außerhalb von Ebersheim befand sich, bei den Windrädern, das 1909-1910 erbaute ehemalige Fort Muhl (höchster Punkt von Mainz und Denkmalzone) (Reste des Infanteriewerks Fort Muhl, 1909/10: Reste der ehem. Mannschafts- und Munitionsräume sowie sonstiger Baulichkeiten, überwiegend Eisenbetonbauten einschl. ehem. Graben). Ein Gang dorthin lohnt sich nicht, da inzwischen nichts mehr davon zu finden ist.
Von hier führte damals die von Weisenau kommende Festungsbahn (Schmalspur 60 cm) weiter nach Zornheim.


Links der Zornheimer Straße in die Weinberge gehend kommt man zum Ebersheimer Wingertshäuschen mit dem danebenstehenden Joachimskreuz.

Hinweis: den links neben dem Wingertshäuschen führenden Weg folgend kommt man nach ca. 2 km zum weiter unten beschriebenen Wegekreuz der Fam. Sieben / Singer


Nach rechts, den Weinbergen folgend kommt man nach wenigen Metern zum 1905 erbauten Ebersheimer Hochbehälter (heute nicht mehr in Betrieb und in Privatbesitz).
(bossenquaderverkleideter Rechteckbau, Jugendstil, bez. 1905, von der Kulturinspektion Mainz)
Vom gleich danebenliegenden „Nauth´s Ruheplatz“ hat man einen großartigen Blick nach Harxheim und weiter über den Rhein bis zum Odenwald.


Von hier hat man auch den Blick über die Skyline von Ebersheim, die auf unseren Seiten im Kopf zu finden ist. Dabei symbolisiert der Kirchturm den geschichtlichen Teil und das Windrad den modernen Teil unseres Ortes.


Den Weg weiter Richtung Ort folgend hat kann man bei gutem Wetter die Skyline von Frankfurt sehen. Von unten kommt aus Harxheim (Harxheimer Weg) der kleine Mainzer Höhenweg hoch, der uns zum Ort zurückführt.


Im Ort dem Harxheimer Weg nach rechts folgend kommt nach wenigen Metern ein unter Denkmalschutz stehendes Feldkreuz.
(Kruzifix über Altarsockel, Rotsandstein, bez. 1843, erneuert 1918)


Weiter bis zum bebauten Ende des Weges sieht man Richtung Gau-Bischofsheim ein kleines Wäldchen, Heimat des Kleingärtnervereins und des Rassegeflügelzuchtvereins Ebersheim


Nach links der Senefelderstraße folgend, an der ev. Kirche vorbei, kommt man zur Töngesstraße (Eingang Töngeshof), womit unser Rundgang zu Ende ist.


Weiteres, das am Rande des Rundganges liegt:

Töngeshalle (2022 umgebaut) und Schulturnhalle
Schulrat-Spang-Straße 8

Auf der Rückseite ein Stück weitergehend steht das Feldkreuz „Großgewann“ mit einer schönen Sicht Richtung Mainz (Messegelände/Hechtsheim). Hier verlässt der kleine Mainzer Höhenweg Ebersheim in Richtung Nieder-Olm/Klein-Winternheim.


Bildstock „Krönung Mariens“ im Stationshäuschen, Laurentiusstr. 22


Hohes Wegekreuz inmitten von Weinbergen an der Kühlhohlchaussee nach Mommenheim im Süden der Gemarkung. (Kreuz der Fam. Sieben. Nachfahren gründeten nach der Auswanderung in Chicago die bekannte Sieben Brauerei. Heute ist das Kreuz im Besitz der Fam. Singer).
(Altarkruzifix, Rotsandstein, bez. 1780, gusseiserner Korpus und Einfriedung, 1894, Nach Renovierung wurde es 1989 neu aufgestellt)


von der ehemaligen, in der Pogromnacht am 08.11.1938 zerstörten, jüdischen Synagoge in der Mainzer Straße 27 ist nichts mehr erhalten. Im Bürgersteig davor ist eine kleine Hinweisplatte mit einer Zeichnung des Gebäudes eingelassen.


Nachfolgend finden Sie eine Liste aller Kulturobjekte in Ebersheim.
Die dazugehörende Datenbank dient uns zur Dokumentation und zur Nachverfolgung von Veränderungen in späteren Jahren.
Sie können durch Anklicken:
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Quellen: (Links dazu auf unserer Seite „Links„):
. Wikipedia Ebersheim
. Seite der Stadt Mainz
. Denkmalliste Mainz
Kursive Texte stammen aus der Denkmalliste
(Generaldirektion Kulturelles Erbe Rheinland-Pfalz)
. Institut für Geschichtliche Landeskunde
. „Die israelitische Gemeinde Ebersheim mit Harxheim und ihre
Synagoge (1830-1938)“ von Berthold Tapp

Fotorechte: Hans-Peter Görtz aus 2023, Kultur- und Geschichtsverein Ebersheim e.V.