Straßen

Teil 1 – Straßen bis 1972

Ebersheimer Gebäude, Straßen und ihre Hausnummern
Einzelheiten dazu findet man unter anderem im „Feuerversicherungsbuch über die Gebäude in der Gemeinde Ebersheim“. Im Band 1 bearbeitet von 1942 bis 1973.
Das Buch wurde 1940 durch eine Verfügung der Hessischen Brandversicherungskammer als Ersatz für das Buch von 1885 angelegt, bis 1942 mit Inhalt gefüllt und trat zum 19. Juni 1942 mit 402 Seiten in Kraft. Wichtigste Änderung war die Umstellung auf „eine neue straßenweise Nummerierung der Gebäude“ die durch das Vermessungsamt Mainz-Land durchgeführt wurde. Nach Aussage von Zeitzeugen wurde die Änderung der Hausnummern in der Gemeinde nicht zeitgleich, sondern nach und nach in späteren Jahren umgesetzt.

Gebäude
Im Buch sind nicht nur die Straßen und Hausnummern aller Gebäude aufgeführt, sondern auch einzelne Gebäudeteile mit ihrem Versicherungskapital. Um den Datenschutz nicht zu verletzen nur ein kleines Beispiel: die „Abortanlage einschl. Grube“ in der heutigen Ortsverwaltung war 1942 mit 900 RM angegeben, zum 1.10.1965 dann ohne Grube mit 300 DM

Straßen
Einige Straßen wurden im Laufe der Geschichte, ins besonders im dunkelsten Kapitel davon, umbenannt. Davon betroffen auch die Straße mit den meisten bekannten Umbenennungen, die Laurentiusstraße. Nach dem sie das Kapitel mit dem „Führer“ hinter sich hatte wurden ihr die Namen Obergasse und Kirchgasse gegeben. Da es aber in einer Stadt nur eine Straße mit gleichen Namen geben darf und dies in Gonsenheim bereits der Fall war musste sie nach der Eingemeindung nach Mainz 1969 wieder umbenannt werden.
Wegen der Eingemeindung erhielten deswegen einige im Bau, bzw. in der Planung befindliche Straßen auch nicht ihren vorgesehenen Namen sondern andere:
Die Binger Straße wurde stattdessen Thomas-Dehler-Straße
Die Wormser Straße wurde stattdessen Fritz-Erler-Straße
Der Laubenheimer Weg (siehe Werbung aus 75 Jahre TSV von 1972) wurde stattdessen Grünberger Straße

Hausnummern
Es gibt mehrere Möglichkeiten der Hausnummerierung eines Ortes. In Ebersheim wurde eine (bis 1942) und werden derzeit zwei davon verwendet.

1) Komplette Durchnummerierung des Ortes, in Ebersheim bis 1942 angewandt (siehe auch Umsetztabelle am Ende der Seite).
Dabei begann die Nummerierung mit Haus 4 in der damaligen Mainzer Straße (heute Konrad-Adenauer-Straße 32) und endete mit Nr. 304 in der Laurentiusstraße (heute Nr. 3).
Die kath. Kirche hatte z.B. die Nr. 46 heute die 21,
die Ortsverwaltung fand man unter 42 5/10, heute Hausnummer 17
Dabei war die Hausnummernfolge meist im Zick-Zack aber auch manchmal nebeneinander.

Werbung aus der Festschrift zum 50jährigen Jubiläum des Gesangvereins „Concordia“ Ebersheim von 1913 mit alter Hausnummer Weinbergstraße 154 (heute 26)

2) ab 1942 erfolgte in Ebersheim die Hausnummerierung nach dem, 1805 in Paris erstmals eingeführten, „Zickzackprinzip“. Bedeutet, alle Häuser einer Seite haben grade Nummern, die der anderen Seite ungerade Nummern. Dabei beginnt die Nummerierung in Ebersheim von der Ortsmitte (Weinbrunnen) aus mit der 1 und verläuft dann Richtung Ortsausgang. Bei den älteren Straßen in Ebersheim ist das noch so.
3) Im „Hufeisensystem“ (Berliner System) verlaufen die Hausnummern im Uhrzeigersinn. Im Töngeshof mit dem Uhrzeiger. In einigen der neueren Straßen (Sackgassen) sowohl mit als auch gegen den Uhrzeiger, z.B. im Nikolaus-Worf-Weg, von der Straße „An der Wiese“ ausgesehen, auf der einen Seite im, auf der anderen Seite dagegen gegen den Uhrzeiger.

Näheres zu den Straßen von heute, mit Straßenregister, auf der Seite „Straßen Teil 2“ (Seite ist in Vorbereitung)


Nachfolgend ein kurzer Überblick über die Straßen 1942 und die Umsetztabelle von Hausnummer ALT (bis 1942) auf Hausnummer NEU (heute).
Sowie den Ortsbauplan 1939 und 1942.

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Bauplan Ebersheim 1939
Ortsbauplan Ebersheim 1939 (Beilage Feuerversicherungsbuch 1942)
Ortsbauplan 1942
(aus Feuerversicherungsbuch)
Ortsbauplan 1942 aus Feuerversicherungsbuch von 1942

Quellen: Feuerversicherungsbuch der Gemeinde Ebersheim, Band 1,
Einträge von 1942-1973
Aussagen von Zeitzeugen
Werbeanzeigen aus Festschriften

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